FAQ - Häufig gestellte Fragen

Der Bund der Freimaurer ist traditionell eine Vereinigung von Männern. Bereits im 19. Jahrhundert gründeten sich allerdings die ersten, auch Frauen zugänglichen (gemischten) Logen. Im 20. Jahrhundert, insbesondere nach dem 2. Weltkrieg, nahm der Zustrom zu Frauenlogen deutlich zu und hält heute weiter an. Diese Fragen werden daher mit Fokussierung auf Männerlogen beantwortet. Sie sind in vielen Fällen gleichermaßen für die weibliche Freimaurerei gültig. Unterschiede gibt es in der Empfindung ritueller Erlebnisse, aber keinesfalls in den Zielen des Bundes.

Ein herzlicher Dank für die Erlaubnis zur Nutzung der FAQ geht an Jens Rusch vom Freimaurer-Wiki und an den Autor Reinhold Dosch.

Der Freimaurerbund ist eine Gemeinschaft, die sich auf den Menschen bezieht und über seinen Tod hinausweist. Daher kommt er ohne einen transzendenten Bezug nicht aus. Es stellen sich die Fragen: Warum bin ich hier? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?

Im Weltenbau, in allem Lebendigen und im sittlichen Bewusstsein des Menschen erkennt der Freimaurer ein göttliches, übergeordnetes Wirken voll Weisheit, Schönheit und Stärke, das er im Symbol des "Allmächtigen Baumeisters aller Welten" verehrt.

Dieses Symbol kann jeder einzelne Bruder mit seiner individuellen Religion oder Denkweise erfüllen, denn sein Glaube wird in keiner Weise angetastet. Er kann es Gott nennen oder das große Licht oder die unendliche Liebe oder die allumfassende Schöpferkraft, die große Erkenntnis oder das allumfassende Universum. Selbst ein philosophisches Prinzip der höchsten Weltordnung kann unter diesem Symbol begriffen werden. Anderson beschreibt es 1723 in den "Alten Pflichten" als "supreme being" (Höchstes Sein/Wesen).

Der Freimaurer versucht an seiner eigenen Vervollkommnung zu arbeiten. Die Annahme eines höchsten Wirkens/Seins bildet die Voraussetzung für das ethische Handeln des Freimaurers. Durch ein solches, im Einzelnen nicht festgelegtes Wertesystem schafft sich der Maurer eine gewisse Weltordnung/-vorstellung, indem er die Mannigfaltigkeit aller Vorgänge zu einem von Weisheit geleiteten allumfassenden Rahmen verbindet.

Die Anerkennung einer Transzendenz rechtfertigt aber nicht nur moralische und ethische Wertmaßstäbe, sondern verleiht dem menschlichen Dasein einen tiefen Sinn.