FAQ - Häufig gestellte Fragen

Der Bund der Freimaurer ist traditionell eine Vereinigung von Männern. Bereits im 19. Jahrhundert gründeten sich allerdings die ersten, auch Frauen zugänglichen (gemischten) Logen. Im 20. Jahrhundert, insbesondere nach dem 2. Weltkrieg, nahm der Zustrom zu Frauenlogen deutlich zu und hält heute weiter an. Diese Fragen werden daher mit Fokussierung auf Männerlogen beantwortet. Sie sind in vielen Fällen gleichermaßen für die weibliche Freimaurerei gültig. Unterschiede gibt es in der Empfindung ritueller Erlebnisse, aber keinesfalls in den Zielen des Bundes.

Ein herzlicher Dank für die Erlaubnis zur Nutzung der FAQ geht an Jens Rusch vom Freimaurer-Wiki und an den Autor Reinhold Dosch.

Die Freimaurerei ist zwar in den christlichen Ländern Europas entstanden und baut auf Anschauungen auf, die das Christentum zur Grundlage haben (z.B. Bibel, 10 Gebote, Bergpredigt), ist aber von der rein christlichen Richtung zu einer allgemein-humanitären Anschauung gekommen. Nur eine der fünf Großlogen in Deutschland, die "Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland" (GLLvD), erwartet eine christliche Grundhaltung mit einem Bekenntnis zu Jesus Christus, der als ihr Obermeister bezeichnet wird. Alle anderen Großlogen überlassen es ihren Brüdern, sich einer beliebigen Religionsgemeinschaft oder auch keiner anzuschließen. Die Symbolik enthält Bezüge zum Christentum mit universeller Deutungsmöglichkeit (insbesondere die Nächstenliebe), aber gleichermaßen auch zu vorchristlichen Kulten.

Wenn jemand keiner Kirche oder Religionsgemeinschaft angehört, ist er noch lange kein Atheist oder Agnostiker und kann aufgenommen werden. Ein Atheist leugnet grundsätzlich jede Möglichkeit einer Bindung an ein höheres Wesen oder ein übergeordnetes Prinzip. Der Atheist ist ein Gottesleugner, der sich für diese Anschauung einsetzt. Ein Agnostiker zweifelt. Schon die "Alten Pflichten" von 1723, schließen die Aufnahme eines "engstirnigen Gottesleugners" und "bindungslosen Freigeistes" aus. Entscheidend ist, wie ein Mensch eine solche Haltung mit den Ideen der Freimaurerei in Einklang bringen kann. Der Freimaurer anerkennt Geschehnisse und Phänomene, die über das irdisch Erklärbare hinausweisen.

Der Freimaurerbund ist eine Gemeinschaft, die sich auf den Menschen bezieht und über seinen Tod hinausweist. Daher kommt er ohne einen transzendenten Bezug nicht aus. Es stellen sich die Fragen: Warum bin ich hier? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?

Nein! Der Freimaurerbund ist keinesfalls eine Sekte (die eigentlich eine Abspaltung von einer Großkirche ist), denn:

Nein. Die Freimaurerei ist weder eine Religion noch eine Religionsgemeinschaft. Es fehlen ihr sämtliche dafür notwendigen Merkmale: Der Freimaurerbund will das Hier und Heute bewältigen helfen.