Giacomo Girolamo Casanova* 2. April 1725, † 4. Juni 1798

Schriftsteller und Abenteurer

Giacomo Casanova wurde 1725 als Sohn des Schauspielerehepaars Giovanna Maria Farussi und Gaetano Casanova in Venedig geboren. Da seine Eltern viel auf Reisen waren, wurde er von seiner Großmutter erzogen und nach dem Tod des Vaters mit acht Jahren nach Padua in Pflege gegeben. Im Alter von 17 Jahren erwarb er an der Universität Padua den Titel eines Doktors in Kirchen- und Zivilrecht. Auf Bitte seiner Großmutter schlug er die Laufbahn als Priester ein, die er jedoch vor der Priesterweihe abbrach.

Ab dem Jahr 1742 folgte eine rege Reisetätigkeit durch Europa, wo er u. a. Holland, Deutschland, die Schweiz, England, Spanien und Russland besuchte und in adligen Salons ein gern gesehener Gast war. Er suchte den persönlichen Kontakt mit einflussreichen Personen der Geschichte, wie Voltaire, Friedrich dem Großen oder Katharina der Großen – in dem erfolglosen Bemühen, Anstellung an einem Königshof zu finden.

Casanova trat 1750 den Freimaurern in Lyon bei. 1755 wurde er aus dubiosen Gründen in Venedig verhaftet und in den berüchtigten Bleikammern Venedigs inhaftiert. Von dort aus gelang ihm 15 Monate später eine Aufmerksamkeit erregende Flucht. 1757 war er Mitbegründer der französischen National-Lotterie. 1760 ernannte ihn Papst Clemens XIII zum Ritter des goldenen Sporns, worauf er sich von nun an als „Cavaliere“ betitelte.

Sein bewegtes Leben ist der Nachwelt v. a. wegen der Werke „Geschichte meiner Flucht“ und seiner als skandalös bekannten Memoiren erhalten. Diese und weitere Werke verfasste er ab 1787 auf seinem Altersruhesitz auf Schloss Duchov (Böhmen), wo er 1798 verstarb.

Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a0/Casanova_ritratto.jpg, 18.03.2015, Public Domain Mark 1.0