Die Ursprünge der organisierten Freimaurerei sind aus wissenschaftlicher Perspektive in den englischen Dombauhütten des Mittelalters zu suchen, zunftähnlichen Gesellschaften, in denen hauptsächlich Steinmetze und Maurer sowie Angehörige verwandter Berufsgruppen organisiert waren. Der Name Loge für die Orte wie auch die Organisationen der Freimaurerzusammenkünfte stammt vom englischen Lodge.

Zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert, als die Zeit der großen kirchlichen Bauwerke sich dem Ende zuneigte, begannen die Steinmetz-Logen zunehmend auch "Nicht-Werkmaurer", also keine Freimaurer in der ursprünglichen, handwerklichen Bedeutung aufzunehmen. Dabei handelte es sich auch um adlige Gönner und Wissenschaftler. Dies war der Übergang der operativen zur eher esoterisch, moralisch und symbolisch geprägten spekulativen Maurerei.

Eine ausführliche Beschreibung historischer Ereignisse rund um die Freimaurerei finden Sie hier.

Und hier in Kurzform einige geschichtlichen Daten:

1390

Das Regius-Manuskript (Halliwell-Handschrift), die älteste bekannte Niederschrift der Geschichte der Steinmetzbruderschaften, erscheint in Gedichtform.

1396

Der Begriff Freemason (Freimaurer) findet sich das erste Mal in Dokumenten der Kathedrale von Exeter.

1430 – 1440

Entstehung der Niederschrift des Cooke-Manuskripts. Die Handschrift umfasst eine Zunftlegende, ein Konstitutionsbuch und eine Anleitung zur Einhaltung der Zunftpflichten.

1634

Die erste nachgewiesene Aufnahme von nicht-Maurern wurde in der Loge "Mary's Chapel" No.1 protokolliert. Lord Alexander Viscount Canada, Sir Anthony Alexander und Sir Alexander Strachan erhalten das freimaurerische Licht.

1696

Das Edinburgh Register House Manuscript – das älteste bekannte Ritual – stammt aus diesem Jahr.

24. Juni 1717

Der Beginn der modernen Freimaurerei. Vier Londoner Logen gründen im Gasthaus "Goose and Gridiron" die "Großloge von London und Westminster".

1723

Reverend James Anderson legt die von ihm verfassten "Alte Pflichten" vor, die als erste maurerische Verfassung in die Geschichte eingehen.

1728

Die erste Loge auf dem europäischen Festland wird in Madrid mit dem Namen Madritense gegründet.

1737

Unter dem Vorsitz von Charles Sarry, dem Provinzialgroßmeister von Preußen und Brandenburg, wird die Loge d’Hambourg als erste deutsche Loge in Hamburg gegründet.

1738

Zahlreichen Verboten folgt die erste päpstliche Bulle "In eminenti apostolatus specula" gegen die Freimaurer. Papst Klemens XII verbietet allen Christen bei der Strafe strengen Banns und der Exkommunikation den Umgang mit Freimaurern.

1813

Die beiden in England bestehenden Großlogen, "Moderns" und "Ancients", vereinigen sich zur Vereinigten Großloge von England.

Ab 1933

Mit der Machtübernahme Hitlers wurden die Freimaurer verboten und im gleichen Jahr kam es zu Übergriffen der SA auf die Freimaurer. Um sich trotzdem noch weiter treffen zu können, beschlossen die Logen sich nicht mehr Freimaurer zu nennen, sondern Deutscher Orden.

1935

Es kommt im Juni zur letzten Großlogenversammlung der preußischen Großlogen. im Juli wird die Große Landesloge durch das Reichsinnenministerium aufgelöst. Im selben Monat beschließen die Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" und die Große Loge von Hamburg ihre Selbstauflösung.

1945

Mit dem 2. Weltkrieg endet die "Dunkle Zeit" - das Verbot der Freimaurerei in Deutschland durch die NS Diktatur. Nur noch knapp 8.000 der vormals 80.0000 Freimaurer nehmen die Arbeit wieder auf.

19. Juni 1949

Das Johannisfest in diesem Jahr ist für die deutsche Freimaurerei ein ganz besonderer Tag: Die Vereinigten Großloge der Freimauer von Deutschland werden in der Paulskirche zu Frankfurt am Main von den Vertretern von 174 Logen aus neun deutschen Großlogen gegründet. Später benennt sich die Großloge in Vereinigte Großloge der Alten freien und angenommenen Maurer von Deutschland (A.F.u.A.M.v.D.) um.

1983

Ein neues Kirchenrecht tritt durch die Unterschrift Papst Johannes Paul II. in Kraft. Zwar fällt die Exkommunikation für Mitglieder der Freimaurerei weg, jedoch bekräftigt das CIC (Codex Iuris Canonici) die Unvereinbarkeit der gleichzeitigen Zugehörigkeit zu Freimaurerei und zur römischen Kirche.

1989

Ab dem Mauerfall reaktivieren westdeutsche Logen ruhende Logen der Ex-DDR.

2017

Im Jahr 2017 wird die Freimaurerei nach der Zeitrechnung der UGLE 300 Jahre alt. Neben vielen lokalen Veranstaltungen von Freimaurerlogen präsentiert die Webseite mit dem Titel "300 Jahre Freimaurerei – Hannovers Freimaurer feiern" Informationen rund um eine Reihe von Ausstellungen und Veranstaltungen.

Heute

In Deutschland arbeiten etwa 15.300 Männer in 485 Logen unter dem Dach der Vereinigten Großlogen von Deutschland. Die VGLvD stellen die alleinige, souveräne Vertretung der Freimaurerei in Deutschland gegenüber regulär arbeitenden freimaurerischen Organisationen im Ausland und gegenüber der Öffentlichkeit dar. Dazu kommen noch ca. 50 liberale Logen und weitere Logen ohne Anerkennung durch die VGLvD.