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Brüderlichkeit
B wie Beschützer
Der große Bruder als Beschützer, der freimauerische Bruder als Freund, bei dem ich Schutz und noch einiges mehr suchen kann
gemäß dem Satz aus dem Ritual: Wer bittet dem wird gegeben.
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Freimaurer werden? Was habe ich denn davon?
Ein Freimaurer unterhält sich mit einem Besuchenden der Loge ...
Freimaurer: Schön, dass du wieder zu uns kommst, mein Freund, bestimmt hast du über meine Frage, ob du dich uns, den Freimaurern, anschließen willst, nachgedacht.
Besuchender: Da konnte ich gar nicht viel nachdenken: erstens hatte ich keine Zeit, du weißt: Familie und Beruf -und zweitens weiß ich auch nichts Konkretes von den Freimaurern.
Freimaurer: Ich habe dir aber eine Schrift mitgegeben, da sind die Ziele doch benannt, nämlich Hinführung zu brüderlichen Denken und humanen Verhalten.
Besuchender: Nimm es mir nicht übel: was da drin steht, ist in meinen Augen alles ziemlich nebulös und unscharf. Mit "brüderlich denken" und "human handeln", wie es dort steht, konnte ich nicht viel anfangen. Was soll das denn eigentlich sein?
Freimaurer: Das finde ich sehr schade, wenn du damit nichts anfangen konntest. "Brüderlichkeit" und "Humanität" sind doch sehr tiefsinnige Begriffe.
Besuchender: Für dich vielleicht, für mich sind sie ohne Inhalt, also Bla-Bla. Also ich bitte dich: Rede nicht dauernd so geschwollen wie ein Politiker mit allgemeinen Begriffen herum, sondern sage mir klipp und klar und konkret: Was habe ich davon, wenn ich Freimaurer werde?
Freimaurer: Jetzt muss ich nachhaken: Wie meinst du das: „etwas von etwas haben“?
Besuchender: Nun, ich meine: Was profitiere ich davon?
Freimaurer: Meinst du das im beruflichen oder materiellen Sinne? Meinst du Geld oder Chancen für dein berufliches Wohl?
Besuchender: Ja, so ungefähr. Ihr faselt immer von Ideen und der Geschichte, aber ich bin jung und will Karriere machen, ich brauche Förderung. Ohne das große "B" der Beziehungen läuft doch heute nichts mehr. Wenn ich diesbezüglich bei Euch profitieren kann, wenn Ihr mir helft, nutzbringende Beziehungen anzuknüpfen, wenn einflussreiche Leute bei Euch Mitglied sind, dann komme ich sofort.
Freimaurer: Es ist schön, dass du dich um deine Zukunft im Beruf sorgst. Und Beziehungen sind gut und wichtig, wenn auch – wie ich meine – nicht allein ausschlaggebend. Ich glaube aber kaum, dass die Freimaurer dir da helfen können, zumindest ist das nicht ihr Ziel. Per Zufall kann sich höchstens eine Möglichkeit ergeben, auch beruflich einen Kontakt zu knüpfen oder einen Rat zu bekommen. Aber auf die direkte Frage: "Habe ich berufliche Vorteile von der Freimaurerei ?", müsste ich sagen: "Zunächst einmal nicht! Doch überlege: Ist der Beruf alles, was dein Leben ausmacht?"
Besuchender: Natürlich nicht. Da ist der Urlaub, da sind die Frauen, der Spaß auf den Partys, die Reisen, mein Sport, das Leben halt eben, ich lebe doch nicht nur für meinen Job.
Freimaurer: So sage mir doch bitte einmal, nach welchen Kriterien du deinen Beruf gewählt hast, warum hast Du diesen Beruf gewählt.
Besuchender: Nun, so groß ist heute das Angebot ja nicht, aber: Er soll mir gutes Geld einbringen, möglichst krisenfest sein und mich interessieren und mir liegen.
Freimaurer: Was heißt "mich interessieren"?
Besuchender: Er soll auch nach Jahrzehnten nicht langweilig sein. – Ich will wirklich Verantwortung für eine Sache haben. - Auch will ihn gerne tun.
Freimaurer: Du meinst also, um etwas gerne zu tun, muss man sich verantwortlich fühlen können und dürfen.
Besuchender: Ja, sonst lebe ich doch stumpfsinnig.
Freimaurer: Das mit der Verantwortung erkläre mir noch genauer.
Besuchender: Ich will in meinem Beruf mich selbst fordern müssen. Wenn man mir alles vorschreibt, habe ich nichts zu denken.
Freimaurer: Ich erkenne: "Verantwortung und Denken" gehören zur Entwicklung deines Lebensplanes. Das sind positive Eigenschaften, dazu gratuliere ich. Aber, lass mich noch einmal nachfragen: Wem gegenüber fühlst du dich verantwortlich?
Besuchender: Allem, meinem Betrieb, meiner Arbeit, meinen Kunden, meiner zukünftigen Familie, meinem Leben.
Freimaurer: Also auch dir selbst! – Du fühlst dich dir selbst auch verantwortlich?
Besuchender: Das ist doch klar.
Freimaurer: Wenn das so klar ist, dass du dir gegenüber verantwortlich bist, dann verstehe ich wiederum nicht, warum du nicht zu uns Freimaurern kommen möchtest.
Besuchender: Den Zusammenhang verstehe ich nun nicht.
Freimaurer: Nun, ich stelle dir eine These auf: Wer sich freimaurerisch betätigt, der lernt, mit sich und anderen verantwortungsvoll umzugehen.
Besuchender: Das klingt gut, überzeugt mich aber nicht: Um verantwortlich zu handeln, muss ich einen Maßstab haben. Ich muss erkennen, ob ich gute Arbeit leiste: das zahlt sich beispielsweise in meinem Beruf in klingender Münze aus. Ich muss erkennen, ob ich mich richtig verhalte: das zahlt sich in sozialen Kontakten aus. Ich muss erkennen, ob ich ankomme: mein Erfolg bei den Mädchen beweist mir das. – Mein Bankkonto wächst, ich bin gut versichert, meine Freundeskreis ist groß, ich habe eine tolle Frau kennengelernt, die ich vielleicht einmal heirate, was soll ich mit den Freimaurern?
Freimaurer: Ganz richtig, nur hast du eines vergessen: Du bist beruflich, sozial und mental abhängig von deiner Umwelt und du bist nicht ewig jung. Lass mich etwas ausholen: Die Freimaurerei stammt aus einer Zeit, in der Menschen unfrei waren: sie waren es geistig und viele waren es körperlich, waren es politisch. Die Freimaurer erkannten, dass man erst dann körperlich oder politisch frei werden kann, wenn man vorher geistig frei geworden war. Der körperlichen Freiheit ging also immer die geistige Befreiung voraus. Das erkannt und durchgesetzt zu haben, ist die geschichtliche Leistung der Freimaurer.
Besuchender: Gut, aber wir sind heute frei, was soll das also?
Freimaurer: Glaubst du das wirklich? Glaubst du wirklich und nach innerster Überzeugung, du seiest frei? Ist dein Kopf wirklich frei? Frei von aufgezwungenem Lebensstil? Frei von Klischees über das schöne Leben? Frei von Konsumzwang? Frei von aufgezwungenen Bildern? Frei von Gewinnterror? Frei von Manipulation? Frei von Materialismus? Frei von Vorurteilen? Hast du wirklich über dein Leben und deine Vorstellungen entschieden, oder hast du dein Unterbewusstsein von denen entscheiden lassen, die uns manipulieren?
Besuchender: Äh-, jetzt bringst du mich wirklich in Verwirrung, aber ich will darüber nicht nachdenken, das ist mir zu kompliziert.
Freimaurer: Das ist der Punkt, mein Freund, du willst nicht denken, weil es dir zu anstrengend ist, zu kompliziert vorkommt. Natürlich ist es einfach und bequem, Andere für sich denken zu lassen, aber du sagtest doch selbst, dass du dein Leben entscheidend selbst gestalten möchtest. So wirst du sicher erkennen, dass wir zwar die allgemeine Freiheit erreicht haben, dass aber doch die Methoden der Unterdrückung, der geistigen Unterdrückung, subtiler geworden sind, dass sie kaum noch durchschaubar für uns sind.
Wenn wir nicht mehr denken wollen, sind wir genau da,wo man uns hinhaben will: Wir sind dann nämlich gedankenlose zahlende Objekte der Spaß- und Konsumindustrie. Und nur als solche wertvoll und interessant. Und deshalb sage ich dir: Wenn Freimaurerei heute eine Aufgabe hat, dann ist es die, uns Menschen das Denken zu erhalten und zu lehren. Wohlgemerkt: Denken in einem ethischen Sinn. Selbstverantwortung zu lernen und damit auch Verantwortung gegenüber dem Anderen und der Umwelt.
So wie früher die politische Befreiung erst nach der geistigen Befreiung kommen konnte, so kann heute ein verantwortungsvoller Umgang mit der Welt, in der wir leben, erst dann kommen, wenn jeder einzelne gelernt hat, mit sich selbst verantwortlich umzugehen. Und dazu verhilft uns die Freimaurerei!
Besuchender: Wie denn?
Freimaurer: Das kann ich genauso wenig rational erklären wie ich den Glauben erklären kann. Man muss eine Voraussetzung mitbringen: Die Überzeugung, dass wir überhaupt etwas verändern oder aufhalten können. Und wir brauchen das Wissen und die Geduld dafür , dass das ein historischer Prozess ist, so wie die Aufklärung auch ein Prozess war von 400 Jahren, nämlich seit dem 14. Jahrhundert, seit der Renaissance.
Es genügt meiner Meinung nach schon, wenn Menschen in unserer Zeit bewusst sagen:
- Wir glauben an das Gute im Menschen.
- Wir glauben an die Geistigkeit des Menschen.
- Wir glauben an die Selbstverantwortung des Menschen.
- Wir glauben an die Sozialverantwortlichkeit des Menschen.
- Wir glauben, dass es Werte gibt, die erhalten und unseren Mitmenschen und unseren Kindern überliefert werden müssen.
- Wir glauben schließlich, dass der Mensch ein tiefes Bedürfnis nach innerem Erleben und nicht nur äußerer Zerstreuung hat.
Das müssen wir als Freimaurer sagen, immer wieder sagen, und immer wieder vorleben, das ist zunächst und heute unsere Aufgabe und unsere Pflicht!
Besuchender: Ich glaube, ich sehe nun, was du willst.
Freimaurer: Nicht ich will, wir Freimaurer wollen das. Aber das ist noch nicht alles: Meinst du nicht, mein Freund, du hättest einen Gewinn für dich und für dein Leben und auch für deinen Beruf,
- weil du dich selbst erkannt hast und
- weil du gelernt hast, dich als dich selbst anzunehmen,
- weil du lieber lebst,
- weil du fröhlicher lebst,
- weil du bewusster lebst,
- weil du wahre Freunde hast,
- weil du mit deinen Problemen nicht alleine gelassen wirst
- weil Du gesehen, nein selbst erfahren hast, wie groß die Fülle des inneren Reichtums in unseren Herzen sein kann
- weil du Freimaurer bist?
Besuchender: Moment, Moment, das gehtzu schnell, wiederhole mir das bitte noch einmal: Also, ich lebe lieber, weil ich Freimaurer bin?
Freimaurer: Das ist zwar richtig, aber es wäre eine zu simple Reduzierung:
- Du lebst lieber, wenn du bewusster lebst,
- Du lebst lieber, wenn du innerlicher lebst,
- Du lebst lieber, wenn du Brüder, d.h. Freunde hast,
- Du lebst lieber, wenn du das Ich zurücknimmst und dich dem Du zuwendest,
- Du lebst lieber, wenn du weißt, dass du eine geschichtliche Tradition fortsetzt, die eine der bedeutendsten geistigen Leistungen der Menschheitsgeschichte darstellt.
Und wenn du nun dieses Ganze bewusst mit den Erscheinungen deiner – unserer Zeit vergleichst: Meinst du nicht, du hättest etwas davon, wenn du mehr siehst fühlst, erkennst und durchschaust als andere?
Besuchender: Das mag schon sein, ja ich glaube, dass ich das auch will. Aber ich kann schließlich das alles auch vollbringen, ohne gleich in einen Verein eintreten zu müssen.
Freimaurer: Natürlich, theoretisch kann das jeder, und du musst ja nicht eintreten, aber: Gemeinsamkeit hilft und macht stark, und ein "Verein" ist eine Freimaurerloge nur im rechtlichen Sinne. Die Loge ist eine Bruderschaft, ein freier Freundesbund, die sich von der Bauhüttentradition, d.h. den Versammlungsorten der Dombaumeister im späten Mittelalter, wo man das freie Wort schätzte, herleitet. Sie bietet aber auch vielerlei mehr, glaube bloß nicht, dass wir hier nur ernst herumsitzen und philosophieren – nein, eine Loge, das ist auch eine gelebte Geselligkeit mit vielerlei Anregungen und Veranstaltungen aller Art. Sie ist – und jetzt komme ich wieder zu den von dir kritisierten Allgemeinplätzen - ein Ort der geistigen Weiterbildung, der sittlichen Erneuerung, der gelebten Humanität. Aber alles das muss man erfahren, kann man nicht einfach so erklären.
Besuchender: Nach allem, was ich gelesen hatte, hatte ich mir die Freimaurerei so nicht vorgestellt.
Freimaurer: Das ist so ähnlich, wie wenn du in einem Prospekt von einem tollen Auto liest und meinst, du kennst es jetzt. Aber erst dann, wenn du es länger gefahren hast, erkennst du seine Stärken.
Besuchender: Und seine Schwächen.
Freimaurer: Ganz richtig: überall da, wo Menschen zusammen kommen, gibt es Stärken und Schwächen. Freimaurer bemühen sich, den dir genannten Zielen zuzustreben, sie sind keine besseren Menschen, sondern Menschen, die bewusster mit sich und der Umwelt umgehen wollen. Sie nennen ihre Ziele pauschal den "Tempel der Humanität". Aber sie wissen, dass sie sich immer wieder aufs Neue um seinen Bau bemühen müssen.
Besuchender: So wie Sisyphus den Stein immer wieder auf den Berg schiebt – auch wenn er wieder herunter rollt?
Freimaurer: Ja, ganz richtig - aber wir glauben doch, dass er immer etwas weiter oben liegen bleibt. Und nun will ich dir noch etwas sagen: etwas, das deine Spaßfreunde auf deinen Partys betrifft:
- Wo werden sie sein, wenn du sie nicht mehr amüsierst?
- Mit wem von ihnen kannst du ein Gespräch in seelischer Not führen?
- Wo hast du denn eine geistige Heimat? In der Disco oder auf dem Tennisplatz etwa?
- Wer sitzt an deinem Bett, wenn du krank oder alt bist?
- Wer lehrt dich, auch angesichts des Todes nicht zu verzweifeln?
Mein Freund, lass uns zum Ende kommen: Wenn du immer noch meinst, du hättest nichts davon, ein Freimaurer zu werden, dann lass die Finger davon. Wenn aber in unserem Gespräch irgendetwas dich angesprochen hat, wenn eine Saite in dir geklungen hat, die Du vorher nicht gehört hast, dann folge diesem Klang.
Besuchender: Ich muss über alles das erst nachdenken, gibst du mir noch etwas Zeit?
Freimaurer: So viel du immer willst!
Autor: Hansjörg Dörr, Loge Plato zur beständigen Einigkeit, Wiesbaden
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Kontakt für Interessenten
Wie wird man Freimaurer?
Prinzipiell kann jeder "freie Mann von gutem Ruf" Mitglied einer Freimaurerloge werden - unabhängig von Herkunft, Rasse, Beruf und Position, religiöser oder politischer Überzeugung.
Ob Sie für die Freimaurerei geeignet sind, können anfangs jedoch weder Sie selbst noch die Loge klar beantworten. Es bedarf zunächst eines längeren Prozesses des gegenseitigen Kennenlernens, in dem Sie sich intensiv mit der Freimaurerei im Allgemeinen und den Logenmitgliedern im Speziellen auseinandersetzen müssen.
"Drum prüfe, wer sich ewig bindet ..." - Diese Weisheit war schon Friedrich Schiller bekannt, und sie drückt treffend die Situation eines Interessenten aus. Die Freimaurerei bezeichnet sich als einen Lebensbund, aus dem man nicht mehr austritt. Aus diesem Grund ist eine beidseitige, ausführliche Prüfung eine sinnvolle Voraussetzung, auf die Sie genauso viel Wert legen sollten, wie die Loge.
Was sind die ersten Schritte?
Nach einer ersten Kontaktaufnahme, beispielsweise über diese Homepage, findet ein persönliches Treffen mit dem Interessentenbeauftragten unserer Loge statt. Dieser wird sich in einem Vier-Augen-Gespräch ein Bild von Ihnen und Ihrer Einstellung machen und dies an den Meister vom Stuhl berichten. Bei diesem ersten Treffen lässt sich in der Regel schnell erkennen, ob ein ernsthaftes Interesse vorhanden ist, oder ob es sich eher um Neugier handelt.
Bei positivem Verlauf des Erstgesprächs erfolgt einige Zeit später die Einladung zu einem weiteren Treffen mit einem oder mehreren Logenbrüdern. Sollte auch dies positiv verlaufen, folgen weitere Einladungen zu Treffen mit weiteren Brüdern oder einem Gästeabend. Dieser Prozess des gegenseitigen Kennenlernens zieht sich über mehrere Monate, und Sie haben vielfach die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich mit der Freimaurerei, der Loge und ihren Mitgliedern vertraut zu machen.
Wenn Sie nach mehreren Monaten der Kennenlernphase den Wunsch hegen, der Loge beizutreten, können Sie einen formellen Antrag stellen.
Wie können Sie sich vorbereiten?
Die Freimaurerei ist ein ethischer Männerbund, der auf den Säulen des Humanismus aufgebaut ist. Die Grundidee liegt daran, durch die Arbeit an sich selbst das eigene Verhalten stets zu verbessern. Sie sollten daher die humanistischen Ideale Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität mittragen und bereit sein, geistig an sich selbst zu arbeiten.
Um sich auf den ersten Kontakt vorzubereiten, sind einführende Bücher aus unseren Literaturhinweisen hilfreich, beispielsweise „Freimaurer in 60 Minuten“. Weitere Fragen beantworten wir gern im persönlichen Gespräch.
Ihre Kontaktaufnahme
Sie können gerne mit uns über E-Mail Kontakt aufnehmen. Damit wir uns auf unser erstes Gespräch vorbereiten können, sind folgende Angaben sehr hilfreich:
- Vorname und Name
- Adresse (Straße, PLZ, Ort)
- Telefon- und Mobilnummer
- Alter
- Beruf
- Ihr bisheriges Wissen über die Freimaurerei
- Ihre Gründe, der Freimaurerei beizutreten
- Sonstige Fragen und Informationen
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Bitte beachten Sie auch die Datenschutzerklärung unserer Internetseite.
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Loge Walhalla zu den fünf Rosen
Freimaurerei in Regensburg im 18. und 19. Jahrhundert
Die Bedeutung Regensburgs als europäische Handelsmetropole und als politisches Zentrum des Heiligen Römischen Reiches ist heute noch spürbar und erlebbar, zumal die Stadt den Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs vergleichsweise unbeschadet überstanden hat. Das Ensemble Altstadt mit Stadtamhof wurde deshalb 2006 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen und zieht jährlich etwa 3 Millionen Touristen an.
In der über 2000jährigen Stadtgeschichte hat in Regensburg v.a. das Zeitalter der Aufklärung - bedingt durch die besondere politische und geistige Situation - bis heute seine Spuren hinterlassen: Namhafte Reiseschriftsteller der Zeit besuchten die Donaustadt und schilderten ihre Eindrücke. Neben evangelischen Gläubigen, die der Bürgerschaft angehörten, lebten in der Freien Reichsstadt zum Großteil Katholiken, denen kein Bürgerrecht zustand. Zahlreiche Klöster und Stifte repräsentierten die Katholische Kirche. Zu diesen unterschiedlichen Gruppierungen, die verschiedenen Gerichtsbarkeiten unterstanden, kamen der Fürst von Thurn und Taxis und die in der Stadt lebenden Gesandten der Reichsstände, die jeweils ihren eigenen Hofstaat unterhielten.
Die konfessionelle und soziale Zusammensetzung der Einwohner spiegelte sich im geistig-kulturellen Leben wider: ln den Klöstern, die in der Stadt und weit darüber hinaus großes Ansehen genossen, gediehen im Zeitalter der Aufklärung die Wissenschaften. Aus diesen gingen ebenso bedeutende Gelehrte der Zeit hervor, wie aus der aufgeklärten protestantischen Bürgerschaft. Das kulturelle und literarische Leben der Stadt konnte sich vor allem durch den Sitz des Immerwährenden Reichstags entfalten. Publizierte literarische und dichterische Arbeiten des 18. Jahrhunderts stammten überwiegend aus der Feder von Bibliothekaren des Prinzipalkommissars am Reichstag, des Fürsten von Thurn und Taxis. Dieser unterhielt eine eigene Hofbibliothek. Mitbestimmend für das kulturelle Leben war außerdem die Anwesenheit der Reichsversammlung. In anderen Reichsstädten war die Zeit der großen Theaterveranstaltungen längst vorbei, doch in Regensburg konnte man Aufführungen von gastierenden Wanderbühnen beiwohnen oder das Fürstliche Hoftheater besuchen. Obwohl die Stadt reich mit Bibliotheken ausgestattet war, konnten diese dem wachsenden Lesebedürfnis der Aufklärungszeit nicht gerecht werden. Sie waren nicht als Leihbibliotheken konzipiert, sondern als Präsenzbibliotheken. Das kulturelle Leben der Stadt war von den für die Aufklärungszeit so typischen Lesegesellschaften geprägt. Höher gestellte gesellschaftliche Schichten fanden sich zusammen, um im kleinen Kreis dem gemeinsamen Lesevergnügen frönen zu können. Als typische Sozietät der Aufklärungszeit gelten auch die Freimaurerlogen.
Die erste Regensburger Freimaurerloge arbeitete in französischer Sprache. Die St. Charles de la Constance war durch ihren Stifter, Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis, und zahlreichen Mitgliedern des Hofpersonals eine höfisch geprägte Loge mit adligen Umgangsformen. Das aufgeklärte Klima der Stadt und das erstarkende Bürgertum Regensburgs führten 1767 zur Gründung einer weiteren Freimaurerloge. Als die französische Loge ihre Arbeiten einstellen musste, konnte die neugegründete Wachsende zu den drei Schlüsseln, die von den selbstbewussten Regensburger Bürgern ins Leben gerufen wurde, fast 80 Jahre bestehen. Das Selbstbewusstsein der Bürger einer freien Reichsstadt war so groß, dass die Loge ohne die Genehmigung einer übergeordneten freimaurerischen Instanz erfolgte und die Brüder sich erst später für die Loge von Holland aus ein Dokument ausstellen ließen. Die Brüder hatten die Stiftung nach freimaurerischem Recht ungesetzmäßig vollzogen und gleichzeitig der neuen Loge mit der Bezeichnung als Mutterloge das Recht gegeben, andere Logen gründen zu dürfen. Aus allen Gebieten des Reiches erreichten die Loge Anfragen und Bitten um Konstitutionen. Dadurch konnte die Regensburger Freimaurerloge ihren Bekanntheitsgrad wesentlich erhöhen. In der Loge versammelten sich zwar auch Angehörige des Gesandtschaftspersonals, Offiziere und fürstliche Angestellte, doch im 18. Jahrhundert waren es kontinuierlich die Bürger, die das Logenleben aktiv prägten. Geändert hat sich dies als der Erbprinz Karl Alexander von Thurn und Taxis in der Loge affiliiert wurde und um die Jahrhundertwende ein großer Teil seiner führenden Angestellten sowie seine Diener aufgenommen wurden. Wenn man bedenkt, dass die Freimaurerei schon bald nach ihrer Entstehung in England internationalen Verfolgungen durch Kirche und Staat ausgesetzt war, so konnte die Regensburger Loge lange ihre Tradition bewahren. Durch die politische Situation der Stadt war die Regensburger Freimaurerei von den vor allem in Bayern heftigen Nachstellungen von Geheimen Gesellschaften nur indirekt betroffen. Als Regensburg an Bayern fiel und damit auch die Carl zu den drei Schlüsseln von den Verboten der Regierung betroffen war, bemühte sich vor allem Alexander Graf von Westerholt um den gesicherten Fortbestand der Loge. Sein Plan zur Vereinigung aller bayerischen Freimaurerlogen, den er dem Staatsminister Graf von Montgelas übermittelte, konnte sich trotz intensiver und lang anhaltender Verhandlungen nicht durchsetzen.
1852 erlosch für etwa 50 Jahre das freimaurerische Licht in Regensburg bis 1903 die erste „Walhalla-Loge“ gegründet und damit die freimaurerische Tradition fortgesetzt wurde.
Autor: Thilo Bauer M.A.
Freimaurerei in Regensburg im 20. Jahrhundert
Am 1. Mai 1903 erstrahlte wieder das Licht der Maurerei mit der Gründung der Loge „Walhalla zum aufgehenden Licht“. Fast genau dreißig Jahre existierte die erste "Walhalla-Loge“, Regensburgs, bis das Logenhaus am Obermünsterplatz verkauft wurde, um der drohenden Enteignung durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Wie überall in Deutschland musste auch Regensburg die „Dunkle Zeit“ überstehen, bis im Jahre 1948 die erste Nachkriegsloge, die "Drei Schlüssel zum aufgehenden Licht" gegründet wurde.
21. Jahrhundert - Loge "Walhalla zu den fünf Rosen"
Mehrere Brüder dieser Bauhütte fanden sich im Spätsommer 2012 zusammen und beschlossen, der Freimaurerei in Regensburg noch mehr Vielfalt angedeihen zu lassen. So konnte am 14.09.2013 im festlichen Ambiente des Runtingersaals in der Regensburger Altstadt im Beisein des Großmeisters der VGLvD und Brüdern aus vielen Orienten die Lichteinbringung unserer Loge "Walhalla zu den fünf Rosen" i. Or. Regensburg gefeiert werden.
Der Logenname "Walhalla zu den fünf Rosen" vereinigt Prinzipien der drei Maurergrade in sich: Die Rose versinnbildlicht das gegebene Licht, die Liebe zum Menschen und das Leben. Die Zahl 5 steht in der Natur für die Perfektion durch die Geometrische Ordnung: 5 Elemente, 5 Sinne, 5 Finger der Hand, um die Umwelt nach seinem Willen zu gestalten. Der symbolische Bezug zum historischen Logennamen "Walhalla" ist darüber hinaus auch in der Gedenkstätte Walhalla bei Donaustauf zu sehen. Diese wurde als Zeichen der Rückbesinnung auf gemeinsame Werte und Wurzeln erbaut.